Begriffe wie Legende und Genie werden im Theater überstrapaziert, können in Bezug auf Wolfgang Göbbel aber zu Recht verwendet werden. Er begann seine Karriere am Schlosspark-Theater Berlin und entwarf 1980 die lichttechnische Ausstattung der neuen Berliner Schaubühne am Lehniner Platz. Dort arbeitete er mit Peter Stein, Luc Bondy, Klaus Michael Grüber und George Tabori zusammen. Mit Claus Peymann eröffnete er dessen Intendanz mit »Richard III.« am Wiener Burgtheater, mit Günther Krämer und Dimiter Gotscheff arbeitete er am Schauspiel Köln, mit Johan Simons an den Münchener Kammerspielen, mit Michael Boyd an der Royal Shakespeare Company, mit Keith Warner, Richard Jones, David Alden und Graham Vick und anderen auf der ganzen Welt, und zuletzt mit Walter Sutcliffe an der Neuinszenierung von »La bohème« an der Oper Halle.
Wolfgangs Werk ist so umfangreich, umfasst so viele der weltweit führenden Theater, Opernhäuser und Festivals und bezieht so viele bedeutende Theaterkünstler mit ein, dass es fast einfacher ist, die Orte aufzulisten, an denen er nicht gearbeitet hat.
Zu seinen wichtigsten Produktionen gehörten seiner Meinung nach »The Second Mrs. Kong«, »Katja Kabanova« und »Jenufa« in Glyndebourne, »Time and The Room« und »Happy End« in Nottingham, »Un ballo in maschera« auf der Seebühne sowie »La Wally« und »Mazeppa« auf der Hausbühne der Bregenzer Festspiele, »A Masked Ball« und »Ariodante« an der English National Opera, »King Arthur« am Pariser Chatelêt, »Rheingold« in Tokyo, »Drei Schwestern«, »Triumph der Liebe« und »Hamlet« an der Berliner Schaubühne, »Carmen« und »Ariadne auf Naxos« in Brüssel, »Dreigroschenoper« und »Titus Andronicus« am Schauspiel Köln, »Raucher/Nichtraucher« in Berlin, »Samson und Dalila« und »Rheingold« in Glasgow, »Elektra« in Essen, »Blaubarts Burg« in Mannheim, »Die Liebe zu den drei Orangen« in Stuttgart, »Der Kirschgarten« und »Libussa« bei den Salzburger Festspielen, »Der Ring des Nibelungen« in Amsterdam, Tokyo und am Royal Opera House London sowie »Die Soldaten« bei der Ruhrtriennale und in New York.
Bühnenbilder entwarf Wolfgang Göbbel für Kurt Weills »Happy End« am Nottingham Playhouse und an der Opera North, Becketts »Endgame« am Nottingham Playhouse und in Weimar (»Kulturhauptstadt 1999«), »Die Zeit und das Zimmer« von Botho Strauß beim Edinburgh Festival und am Nottingham Playhouse, Becketts »Krapp's Last Tape« in Nottingham, Shakespeares »Titus Andronicus« in Köln, Gounods »Faust« an der Wiener Volksoper sowie für Alan Ayckbourns »Raucher/Nichtraucher« am Theater am Kurfürstendamm Berlin sowie in Hamburg.
1999 bis 2001 unterrichtete er an der Bayrischen Theaterakademie August Everding Lichtdesign. Mit diesem Studiengang gestaltete er 2001 das Licht für Purcells »King Arthur« am Prinzregententheater in München.
Göbbel wurde 1997 für den Laurence Olivier Award für »Outstanding Achievement in Opera« nominiert (Best lighting design »Tristan und Isolde« an der English National Opera und »Midsummer Marriage« an der Royal Opera Covent Garden). Seit 2011 war er »Knight of Illumination«, ein Titel, den ihm die Vereinigung der Britischen Lichtdesigner für »Tristan und Isolde« beim Grange Park Opera Festival verlieh.
Aufträge führten ihn als einen der maßgeblichen Licht-Künstler der Gegenwart in den letzten vier Jahrzehnten zu den Salzburger und Bregenzer Festspielen, den Wiener Festwochen, zum Aldeburgh Festival, Festival d'Automne de Paris, Edinburgh International Festival, Holland Festival, Spoleto Festival dei due mondi, Theaterfestival Moskau, Hong Kong Arts Festival, Savonlinna Opera Festival, zur Glyndebourne Festival Opera und Styriarte Graz.
Ferner arbeitete er am Zürcher Schauspielhaus, Theater Basel, Maxim Gorki Theater Berlin, Landestheater Salzburg, Gate Theatre London, Almeida Theatre London, National Theatre London, Lyceum Edinburgh, Nottingham Playhouse, Théâtre de la Ville Paris, Théâtre du Chaillot Paris, Théâtre du Rond Point Paris, het Toneelhuis Antwerpen, National Theatre Tokyo, an den Opernhäusern von Hamburg, Leipzig, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Mannheim, Aachen, Stuttgart, München, Frankfurt, Helsinki, der Deutschen Oper, Staatsoper und Komischen Oper Berlin, der Wiener Staatsoper und Volksoper, der Scala di Milano, Metropolitan Opera New York, San Francisco War Memorial Opera, Houston Grand Opera, Australian Opera Sydney, Melbourne Opera Helsinki, Opera Kopenhagen, Vlaamse Opera Antwerpen / Gent, English National Opera, Royal Opera Covent Garden, Opera North, Scottish Opera, Welsh National Opera, am Grand Théâtre de Genève, Gran Teatro del Liceo Barcelona, Teatro Regio Torino, Théâtre du Chatelêt Paris, De Nederlandse Opera Amsterdam und La Monnaie Brüssel.