Staatskapelle

6. Sinfoniekonzert

Staatskapelle Halle

© Olivia Toben

Anton Webern: »Im Sommerwind«, Idyll für großes Orchester M 63
Ernest Bloch: »Schelomo« für Violoncello und Orchester B 39
Peter I. Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36


Tiefe Gefühle der Trauer, Verzweiflung und Einsamkeit kennen wir alle und sind darüber mit der ganzen Menschheit verbunden. Sich dessen bewusst zu werden, kann tröstend sein und die Beschäftigung mit diesen Emotionen sogar heilsam wirken. Peter Tschaikowskys 4. Sinfonie ist Klang gewordener Schmerz und Ausdruck einer tiefen persönlichen Krise: Seine glücklose Ehe stürzte den homosexuellen Komponisten in eine Depression, der Tod schien ihm der einzige Ausweg.
Auch Ernest Blochs »Schelomo« entstand in einer Phase, in der es seiner Familie schlecht ging. Blochs depressiver Gemütszustand konnte sich mit der dunklen Botschaft des Buches Kohelet (auch »Der Prediger Salomo«) identifizieren: »Ich beobachtete alles Tun, das unter der Sonne getan wird. […] Alles ist Windhauch und vergebliche Mühe!« Das Cello übernimmt dabei die Rolle der klagenden Stimme des alten Königs Salomo. Die Musik kann wie so oft Ausdrucksmittel für das Unaussprechliche sein.

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