21.04.2023
König, Königin oder Pirat – Ballettschnupperworkshop in der Oper

Am 20.04.2023 fand mit dem Besuch von 22 Vorschulkindern der Kindertagesstätte Martha-Maria zum ersten Mal der Ballettschnupperworkshop »König, Königin oder Pirat« in der Oper Halle (Saale). Zunächst starteten wir mit einer kurzen Führung durch unser vermeintliches »Schloss« - das Opernhaus. Im eindrucksvollen Konzertfoyer leuchteten die Augen der Kinder beim Anblick der schimmernden Kronleuchter. Nicht weniger staunten unsere kleinen Gäste, als sie sich im Zuschauerraum vor der riesigen Bühne wiederfanden und leicht bekömmliche Informationen über Beleuchtung, Orchestergraben oder Sitzplatzzahlen hörten. Durch die »magische« Tür am hinteren Ende des Foyers gelangten wir ins Hinterhaus. Zu diesen geheimen Räumen ist den Zuschauenden im Normalfall der Zutritt verwehrt. Ein flüchtiger Blick hinauf in den Bühnenturm und schon mussten wir weiter; hinauf bis in den fünften Stock des Opernhauses. Auf dem Weg liefen wir an den wunderschönen Kostümen der nächsten Vorstellungen vorbei. Schuhe aus! Endlich auf der Probebühne angekommen starteten die Kinder zur tänzerischen Begrüßung mit Verbeugungen, Knicksen und Ausfallschritten – jeweils für eines der drei Titelfiguren: König, Königin oder Pirat stehend. Es folgte das Warmup: Rennen, Hampelmänner, Kniebeugen sowie Fuß- und Handübungen. In verschiedenen Laufübungen wurden unterschiedliche Märchencharaktere dargestellt, z.B. Königin, Ritter oder Bösewicht. Zum Abschluss feierten die Kinder ein buntes Fest! In der letzten Übung schwangen sie farbenfrohe Bänder durch die Luft und konnten im Ganzen zeigen, was sie gelernt haben. Dann verabschiedeten wir uns alle mit einem Knicks und zogen die Schuhe wieder an. Auf dem Rückweg konnten wir noch einen flüchtigen Blick in den Ballettsaal werfen und den Profis beim Eintanzen zusehen. Schon hieß es: »Auf Wiedersehen!« Aber alle Kinder erhielten als Andenken eine kleine Geschenktüte. (Jean Pierre Lehmann)

 

22.03.2023
Oper mal anders – Opernchorwerkstatt Zauberflöte unterwegs in Waldorfschule und Saaleschule

»Das klinget so herrlich, das klinget so schön.«
Sie ist wieder da! »Die Zauberflöte« als mobile Produktion der Oper Halle (Saale) feierte nach langer, pandemiebedingter Pause Neu-Premiere: Am 16.03.2023 besuchten wir mit sieben spielfreudigen Mitgliedern des Opernchores die Freie Waldorfschule Halle (Saale) mit unserer mobilen, interaktiven Inszenierung von Wolfgang A. Mozarts »Zauberflöte« für weiterführende Schulen. Die Kinder der 5. und 6. Klassen waren begeistert, als Tamino in ihrer Aula von einer Schlange verfolgt zu singen beginnt: »Zu Hilfe! Zu ilfeHiöHilfe! Sonst bin ich verloren, …« Ihre Augen fest und ihre Ohren offen an die kurzweilige, halbszenische Inszenierung gefesselt. In nur einer Stunde erschloss sich den Zuschauenden auf partizipativem Weg die magische Musik und der vielschichtige Inhalt der großen Mozart-Oper. Kaum eine Woche später, am 21.03.2023, zogen wir zur zweiten Vorstellung in die integrierte Gesamtschule Saaleschule (Halle-Trotha). Diesmal flogen die eindringlichen Töne von Zauberflöte und Glockenspiel durch die Sporthalle der Schule. Inzwischen schon besser eingespielt, fand unsere spritzige Oper noch größeren Anklang.
Die bekannten Arien von Papageno, Tamino, der Königin der Nacht und Co. haben Sie noch nie so knackig erlebt! Die Schüler haben an keiner Stelle der kurzweiligen Vorstellung das Interesse verloren – Oper mal anders! (Jean Pierre Lehmann)


20.03.2023
»Halliax Thaliax – Die Zauberschule«
Ein Einblick in die verwunschene Welt der Magie

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fand ab Januar diesen Jahres endlich wieder ein Thalia-Fasching statt. Im Puschkinhaus, das zur Zauberschule »Halliax Thaliax« umgewandelt wurde, begrüßten wir vom 12. Januar bis 03. Februar täglich 300 junge Zauberinnen und Zauberer zum interaktiven Theaterspiel.

Nach einer belehrenden Begrüßung der Neuankömmlinge durch den magischen Schuldirektor Professor Alfons Gartenschön zusammen mit seinen Schülern Cornelia, Clementine und Henry folgt Ereignis auf Ereignis – eines unglaublicher als das andere. Frau Professorin Schmirgelstein stellt sich vor und setzt bei den Grundlagen der Zauberei auf dem Grund des Sees an oder so ähnlich … Plötzlich fällt ihr ein, dass Hausdrache Irmgard ein Ei gelegt hat, das ausgebrütet werden muss. Kurzer Hand rollt das riesige goldene Ei auf die Bühne. Nach kurzem Klopfen und Brechen schlüpft ein Drachenbaby aus seiner Schale. Doch so süß der kleine Drache auch sein mag, die Zauberschülerinnen und -schüler können ihn nicht behalten. Er muss zurück zu seiner Mutter.
Während die beiden Lehrkräfte das Drachenjunge an seinen sicheren Platz bringen, öffnen die drei neugierigen Zauberschüler die digitale Bibliothek. Als sie die verstaubten Regale der verbotenen Abteilung durchstöbern, befreien sie unwissend den bösen Zauberer Alexus Dunotgood, der jetzt versucht die Zauberschule und alles andere zu zerstören.
Im Moment der Anspannung und Bedrohung hält es kaum noch ein Kind auf dem Stuhl und das Stück endet erstmal. Professor Gartenschön gibt die Bühne und das restliche Puschkinhaus frei, denn es gilt: möglichst viele Stempel zu sammeln, um den bösen Zauberer zurück in seine Flasche zu bannen. An insgesamt 28 Stationen konnten die Zauberlehrlinge ihre magische Ausbildung absolvieren. Excalibur aus dem Stein ziehen, eine erschreckend hohe Kletterwand bezwingen, mit dem Orakel in die Zukunft sehen, auf einem Besen durch den Zauberwald reiten oder uralte Runen entziffern, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Thalia-Fasching 2023
© Anna Kolata

Am Ende sammelten die Schülerinnen und Schüler stets genug Stempel an den Stationen, um den bösen Alexus zurück in seine Flasche zu stecken. Professor Gartenschön verrührte die vollen Stempelkarten in dem leeren Drachenei und mit einem einfachen Zauberspruch wurde alles wieder gut. Alexus war zurück in seiner Flasche und die jungen Zauberlehrlinge haben in der Zauberschule Halliax Thaliax so einiges über die verwunschene Welt der Magie gelernt.
Besucht haben uns folgende Schulen: Grundschule Nietleben, Grundschule G. E. Lessing, Grundschule Büschdorf, Liliengrundschule, Erste Kreativitätsschule, Grundschule Dölau, Grundschule Diesterweg, Grundschule Hanoier Straße, Grundschule Kastanienallee, Grundschule Am Heiderand, Grundschule Johannes, Rahnschule, Grundschule Wittekind, Montessorischule, Grundschule Radewell, Karl Friedrich Friesen Grundschule, Grundschule Kröllwitz, Grundschule Johannes (Merseburg), Grundschule Am Mühlberg, Grundschule Neumarkt, Förderschule Am Lebensbaum, Heideschule, Grundschule Frohe Zukunft, Grundschule Albrecht Dürer, Sprachheilschule, LBZ für Hörgeschädigte Albert Klotz, Lernzentrum Halle Neustadt. (Jean-Pierre Lehmann)

 

18.02.2023
Munter ans Werk: Gedankenspeicher. Selbstgemacht!

Sich ein eigenes Notizheft herzustellen lockte insgesamt 18 teilnehmende Kinder und Erwachsene zu einem kreativen Familienworkshop in den Werkraum der Bühnen Halle. Nach kurzem Ankommen und kleiner Einführung ging es auch schon los: Mit selbstdesigntem Stempeln und Farbe wurden Cover gestaltet, eine Menge Papier gefalzt und alles mit Nadel und Faden zusammengebracht. So entstanden in produktiven zwei Stunden exklusive Räume für Gedanken in Wort und Bild, und wundervolle Unikate, die nur darauf warten gefüllt zu werden. (Christin Wenig)

Weitere Termine dieses Angebotes gibt es am 25.03. und 22.04.2023, jeweils 15:00 – 17:00 Uhr

 

16.02.2023
TMG-Theaterprojekt: von der Idee bis zur Aufführung

Die durch Kreativpotentiale finanzierte Kooperation der Bühnen Halle mit dem Giebichenstein-Gymnasium »Thomas Müntzer« fand nach sechs Monaten, Mitte Dezember 2023 ihren Abschluss.
Jeden Monat kam die Musiktheatervermittlerin Frauke Kuhfuss-Knauer in die Schule, um eine »kulturelle Unterrichtsstunde« zu halten. Zusätzlich besuchte die Gruppe das Musiktheaterstück »Die Kinder des Monsieur Mathieu« mit anschließendem Rundgang durch das Opernhaus.
Doch damit nicht genug. Den Kern unserer Kooperation bildete das Kennenlernen von ästhetischen und theatralen Prozessen. Die Schüler*innen erkundeten spielerisch verschiedene Methoden der künstlerischen Entfaltung. Wir näherten uns dem (biografischen) Schreiben, der Entwicklung von eigenen Rhythmen mit Percussion-Instrumenten – begleitet durch Ivo Nitschke (Schlagzeuger der Staatskapelle), dem Requisiten- und Kostümbau, sowie dem szenischen Spiel an.
Zum Abschluss des Kooperationsprojektes wurden die kleinen szenischen Studien, die im Prozess der sechs Monate entstanden sind, vor den Parallelklassen aufgeführt. Die Schüler*innen konnten den ästhetischen Prozess einer Stückentwicklung von der Idee über das Erproben und Umsetzen bis hin zur Aufführung durchleben. (Jean Pierre Lehmann)

 

 

06.02.2023
Schattentheater zu »Peter und der Wolf« mit Yaroslava Sydorenko

Am 4. Februar 2023 fand unter Anleitung von Yaroslava Sydorenko im Werkraum ein stückbezogener Schattentheaterworkshop für Familien statt. Zunächst wurden ein kleines Schuhkartontheater und die dazugehörigen Spielfiguren aus dem Musiktheaterstück »Peter und der Wolf« gebaut. Anschließend ging es an die szenische Umsetzung der Geschichte in Kleingruppen, sodass am Ende alle ihr eigenes Theaterstück in die Hände nehmen konnte. (Jean Pierre Lehmann)

 

31.01.2023
Raus aus der Schule, hin zu den Bühnen Halle - ein Balladenworkshop verbindet Theorie und Praxis

„Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.“, pflegte Schiller zu sagen.
Dieses Zitat war das Motto des Balladenworkshops zu Friedrich Schiller‘s Der Handschuh. Mit 20 Jungen und Mädchen der 7. Klasse der Sportschule Halle haben wir die Balladentheorie locker und in kleinen Gruppen erarbeitet. Dabei wurde der Text unter die Lupe genommen, den Schülerinnen und Schülern zu Gemüte geführt und vorgetragen. Die Theorie konnte in der Praxis vertieft werden, indem jeder seinen eigenen Handschuh mit Nadel und Faden aus Filz gefertigt hat. Das war für einige Schüler eine Herausforderung, für andere eine willkommene Abwechselung und für alle ein in Erinnerung bleibendes praktisches Tun. (Annett Krake)
Friedrich Schiller Der Handschuh - ein Balladenworkshop ab 12 Jahren - hier das Feedback der Schülerinnen und Schüler:

 

17.01.2023
Kooperation Bühnen Halle und Euro Akademie im dritten Jahr. Und munter weiter!

Dass Kultur und Bildung zusammengehören, ist für die Bühnen Halle und die Euroakademie Halle gelebte Realität und bewährtes Konzept, das sich dennoch stetig weiterentwickelt.

»Jedes Kind geht ins Theater« ist zugleich Ziel und Programm des Ballettdirektors Michal Sedláček, der in enger Zusammenarbeit mit Sylvia Werner (Theaterpädagogin für die Sparten Ballett und Puppentheater) an der Umsetzung dieses Zieles arbeitet. Zukünftige Erzieher*innen als Multiplikatoren für dieses Ziel einzubeziehen ist Ansatz von Jeannette Drygalla, die an der Euro Akademie Figurenspiel und Puppenbau lehrt. 

Erwartungen der Schüler*innen, umrundet von Puppen aus der eigenen Werkstatt
© Jeannette Drygalla

Puppenbau und Figurenspiel als Teil der Ausbildung
Im Lernfeld 5 »Entwicklungs- und Bildungsprozesse in den Bildungsbereichen Musik, Spiel und Kunst anregen und unterstützen« gibt es an der Akademie Halle für zukünftige Erzieherinnen und Erzieher die Möglichkeit, an einem Projekt zum Thema Figurenspiel und Puppenbau teilzunehmen. Dies umfasst insgesamt 30 Unterrichtseinheiten.
Diese werden als ein Projekt über das Schuljahr realisiert. Ein Teil zu Beginn des Schuljahres ist ein eine Werkstatt zum Puppenbau. Hier werden die angehenden Erzieher*innen mit der Methode des pädagogischen Figurenspiels und Puppenbaus vertraut gemacht.
Ein zweiter Teil ist eine Kooperation mit den Bühnen Halle, die bereits im Schuljahr 2020/21 angelaufen ist, für das laufende Schuljahr ausgebaut wird und für drei Klassen mit einer  Patenschaft verknüpft ist.

In der Spielzeit 2022/23 geht’s in Die Puppe und ins Ballett: »Die Kleine Seejungfrau« und »Körperwelten«
Die kleine Seejungfrau ist ein Stück des Puppentheaters, das wiederaufgenommen wurde: Nur der kleine Fisch hat noch nie von der kleinen Seejungfrau gehört! Jede*r, der Flossen und Kiemen hat, kennt sie. Jede*r kann ihre Geschichte erzählen, als wäre er dabei gewesen: Nur der kleine Fisch hat noch nie von ihr gehört. Dabei fühlt er wie sie: Er sehnt sich nach allem, was über der Meeresoberfläche vermutet wird. Das Stück ist als aufwendiges Schwarzlichttheater und Weihnachtsmärchen für die ganze Familie inszeniert. Ausgestattet von der Künstlerin Grita Götze, in der Regie von Ralf Meyer. Die Entführung des Publikums in eine Unterwasserwelt, in der sich Hans Christian Andersens romantische Fantasie über die unsterbliche Liebe in der Gegenwart entfaltet.
Im April 2023 bringt das Ballett Halle in Zusammenarbeit mit der Staatskapelle Halle ein brandneues Stück mit neuem Libretto und neuer Musik heraus. Entwickelt wurde es in engem Austausch mit Psychiater*innen und Psycholog*innen. Ein Künstlerehepaar lebt sich auseinander. Ein Kind kommt. Ungewollt. Es wird entsorgt. Gerettet. 30 Jahre später. Das Kind muss mit seinem Trauma leben. Da es seine Geschichte nicht kennt, weiß es nicht, was mit ihm passiert. Es spürt ein Ungenügen, eine unerfüllte Sehnsucht, die es nicht begreift. Die junge Frau wird eine geniale Fotografin, aber etwas fehlt. Sie kann keine Nähe zulassen und sehnt sich doch unersättlich danach.
Beide Stücke setzen sich mit Heranwachsen, mit der Rolle in der Gesellschaft, mit Traumata, (nie gefühlten) Emotionen oder unerwiderter Liebe, mit Teilhabe und fehlendem Miteinander auseinander. Dies über eine Zeitspanne von 100 Jahren. Im Jetzt sind beide gleichermaßen erschreckend aktuell. Für zukünftige Erzieher*innen eine interessante Auswahl.

Die Schüler*innen der Klassen Erz 21 A und B mit ihrer Lehrerin, Dr. Jeannette Drygalla, kurz vor der Aufführung »Die kleine Seejungfrau«
© Stefanie Jentsch

Was ermöglichte das Projekt und wie geht es weiter?
Eine Kinderbetreuung vor Ort ermöglichte auch den Schüler*innen eine Teilnahme am »Unterricht« im Theater (damit außerhalb der Schulzeit), die eigene Kinder zu versorgen haben. Ein wesentlicher Punkt ist sicher, dass die Kosten der Teilnahme und der Kinderbetreuung von der Schule getragen wurden. Letztlich steht und fällt jede Kooperation mit den Beteiligten: Mit Michal Sedláček (Ballettdirektor), Sylvia Werner (Theatervermittlung), Ralf Meyer (Dramaturg und Regisseur Puppe) und Jeannette Drygalla (Dozentin für Puppenbau und Figurenspiel) hat sich ein einrichtungsübergreifendes Team formiert, das gerne weiter miteinander arbeiten möchte.
Was ist das Lernziel? Es geht darum, zukünftige Erzieher*innen künstlerisch-kreative Aktivitäten für Kinder und Jugendliche probieren und reflektieren zu lassen. Dies über einen durchlaufenen eigenen Prozess des Puppenschöpfens. Damit soll die Methode für ihr berufliches Handeln verfügbar gemacht werden. Darüber hinaus ist das Projekt in den Sozial- und Kulturraum vernetzt: Die Angebote von Puppentheater incl. Theaterpädagogik werden praktisch erlebt, um sie für die spätere Arbeit in der Praxis einbeziehen zu können.
Am 6.12. besuchten die Schüler der Klassen Erz 21 a und b die Aufführung »Die kleine Seejungfrau«. Hierzu gab es vorher eine Stückeinführung in den Räumlichkeiten der Schule. Im März 2023 besucht die Klasse Erz 21 c die Hauptprobe »Körperwelten«. Zusätzlich gibt es für alle Schüler und Schülerinnen einen Workshop in den Räumlichkeiten des Puppentheaters zum Thema Raum, Gruppendynamik, Objekt und Puppe. Um miteinander ins Gespräch und vor allem ins Spielen zu kommen. Für die Schüler*innen einmal die Möglichkeit, Methoden des Spielens für die Berufspraxis zu erfahren und auszuprobieren. Aber auch Puppentheater und Theaterpädagogik vor Ort kennenzulernen. Das Angebot Figurenspiel und Puppenbau wird als Schwerpunkt der Euro Akademie fest verankert. Es wird also weitergehen!
»Das Spiel ist der Weg der Kinder zur Erkenntnis der Welt in der sie leben« hat Maxim Gorki formuliert. In einer Welt, in der es darum geht immer mehr in immer kürzeren Taktzeiten zu erreichen ist das von besonderer Bedeutung. Für Kinder. Aber nicht nur für sie. 

Die Kooperationspartner
Die Euro Akademie Halle gehört zur ESO Education Group, die mit über 120 Mitgliedseinrichtungen und mehr als 1.000 Bildungs- und Integrationskonzepten einer der größten Zusammenschlüsse privater Bildungsträger in Deutschland ist.
Der Standort Halle ist seit 1991 fester Bestandteil der Bildungslandschaft der Stadt. Die Euro Akademie Halle bietet Ausbildungen in den Fachbereichen Gesundheit & Pflege sowie Pädagogik & Soziales an. An den dazugehörigen Fachoberschulen kann die Fachhochschulreife in den Schwerpunkten Wirtschaft und Sozialwesen erworben werden.
Das Puppentheater Halle an der Saale, liebevoll von den Einheimischen auch »Die Puppe« genannt, ist fest verankert mit der Stadt Halle und seinem Publikum. Es ist das einzige Ensemblepuppentheater im deutschsprachigen Raum, das vorwiegend für Erwachsene spielt. Das Puppentheater ist ein international renommiertes Haus, welches auf langjährige Partnerschaften mit verschiedenen internationalen Künstler*innen und Compagnies zurück blickt und diese auch weiterhin entwickelt. Im Jahr 2024 feiert das Puppentheater seinen 70. Geburtstag.
Das Ballett Halle, seit Spielzeit 2022/23 unter der Leitung von Michal Sedláček, setzt die Tradition der Company fort ihr Publikum zu überraschen. Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Choreographen, wie Václav Kuneš und Angelin Preljocaj, und den Uraufführungen beschäftigt sich das Ensemble auf internationalem Niveau – tanzend – mit den Grundfragen unseres Lebens. Und hat und vor allem bringt schon jetzt jede Menge Spaß beim Suchen, Finden und Erfinden. Mit Körper, Augen und Geist. 
(Sylvia Werner)

 

04.01.2023
Der WERKRAUM der Bühnen Halle - ein neuer Veranstaltungsraum hat seine Türen geöffnet 
Anderthalb Monate sind nunmehr seit der Eröffnung des neuen Veranstaltungsortes der Bühnen Halle, dem Werkraum, vergangen.
Der Werkraum ist über den Eingang in der Schulstraße leicht zugänglich und eignet sich daher auch sehr gut als Startpunkt für unsere Theaterführungen, die das Innenleben der Kulturinsel mit seiner ganzen Vielfalt zeigen. Mit dem Format »Education für Bildungseinrichtungen« bietet vor allem die Theatervermittlung im Werkraum inszenierungsbezogene Workshops zur Vorbereitung auf die Vorstellungsbesuche an. Insgesamt mit ca. 180 Kindern, Jugendlichen und Studierenden wurde so schon gearbeitet.
Erfreut konnten wir feststellen, dass auch die partizipativen Angebote für Familien gerne und schnell angenommen wurden. Die beiden Auftaktveranstaltungen, mit dem Workshop »Puppen to go« und die »Weltweiten Weihnachten« an den Adventssonntagen, waren ausverkauft und das begeisterte Publikum kam mit uns ins Gespräch.

Werkraum
© Anna Kolata

Das Format »Weltweite Weihnachten« ist eine Veranstaltungsreihe, die in Zusammenarbeit zwischen Ballett, dem Puppentheater und ausgewählten Vereinen der Stadtgesellschaft entstanden ist und sich jeweils einem bestimmten Land widmet. Die Bühnen Halle können sich so neue Kontakte erschließen und die Vereine haben die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit zu präsentieren.
Das Fazit: Unser Publikum ist vom Werkraum mit Formaten jenseits unseres klassischen Bühnenbetriebs begeistert. Und der Zuspruch, den der Werkraum erhält, zeigt, dass sich unsere Besucher auch wünschen, selbst kreativ und künstlerisch aktiv zu werden. Im Werkraum entsteht gerade eine neuartige und nachhaltige Synergie zwischen Theaterschaffenden, den Gewerken der Bühnen Halle, den Bildungseinrichtungen, unseren Kooperationspartnern und unserer Hallenser Stadtgesellschaft.
(Sylvia Werner)

 

02.12.2022
Klamms Krieg in den Franckeschen Stiftungen

Im Hörsaal, wo sonst Vorlesungen und Seminare stattfinden, steht heute ein einzelner Schauspieler – Harald Höbinger. Er schlüpft vor 90 Lehramtsstudierenden der Martin-Luther-Universität selbst in die Rolle des Lehrers Herr Klamm, aber nicht um zu unterrichten. Er verteidigt sich gegen seine Schüler*innen, schlägt zurück. Denn sie haben ihm den Krieg erklärt, nachdem einer seiner Schüler Selbstmord begangen hat. In einem fesselnden Ein-Mann-Stück werden die Probleme von Schule, Autorität, Macht und Hilflosigkeit aufgezeigt.
Mit unserem Besuch in der Universität nimmt die bisher einzige mobile Thalia Theater Produktion »Klamms Krieg« für Menschen ab 16 Jahren wieder Fahrt auf!
(Jean Pierre Lehmann)

© Gert Kiermeyer

 

14.11.2022
Fliegende Fische und Schwarzlichttheater in den Herbstferien

In Kooperation mit dem Familienbüro der Martin-Luther-Universität tauchten wir gemeinsam mit über 20 Jungen und Mädchen in die Welt des Theaters, um ganz genau zu sein, in die Welt des Schwarzlichttheaters ein.
Angelehnt an die Produktion »Die kleine Seejungfrau«, einer Schwarzlichttheateraufführung im Puppentheater, gestalteten wir einen Vormittag lang mit den Ferienkindern phosphoreszierende Fischwesen und animierten diese dann unter Schwarzlichteinstrahlung. Zuerst wurde ganz konzentriert und kreativ gebastelt. Aus gebrauchten Eierpappen entstanden verschiedene Wesen der Unterwasserwelt. Dann wurde der Bühnenraum verdunkelt und mit den Fischen gespielt – es wurde gestaunt, gelacht und verblüffend zugeschaut und somit den jungen Menschen die magische Welt des Theaters auf faszinierende Art begreiflich gemacht. (Annett Krake)

Schwarzlichtteater in den Herbstferien
© Josephine Lehmann

 

28.10.2022
Eine ganze Woche für Kinder und Jugendliche - 70 Jahre Thalia Theater Halle

Mit einem Festival unter dem Motto »Perspektiv*en« machte das Thalia Theater vom 08. bis 16.10.2022 gezielt auf sich aufmerksam.

 

Was für ein stolzes Jubiläum, was für ein kulturelles Aushängeschild, was für eine Theatergeschichte. Das Thalia Theater, das renommierte Kinder- und Jugendtheater der Stadt wurde 1952 zur Förderung der Heranwachsenden in der DDR gegründet. Das Thalia Theater hieß damals »Theater der jungen Garde« und war ein echtes Novum. Denn nach dem »Theater der jungen Welt«, das 1946 in Leipzig gegründet wurde, dem »Theater der jungen Generation« 1949 in Dresden, dem »Theater der Freundschaft« 1950 in Berlin, stand Halle mit der Gründung einer eigenen Spielstätte für Kinder und Jugendliche 1952, auf Platz 4 im Republikranking. Das ist lange her und seitdem ist viel passiert.
Was geblieben ist, ist das Ansinnen, Kindern und Jugendlichen eine Bühne zu bieten, emotionale Räume zu schaffen, auf ihre veränderte Kindheit und Jugend zu reagieren, ihre Stimmen und Meinungen zu hören, sie zu sehen, zu erreichen, Sichtweisen zu hinterfragen und zu erweitern.
Wie wichtig es ist, dass junge Menschen nicht nur durch familiäre Strukturen und durch altersentsprechende Bildungseinrichtungen Zugang zu gesellschaftlich und ihrem Alter entsprechenden Themen, Fragen und Prozessen finden, zeigte die Festivalwoche noch einmal ganz deutlich.
Die Jubiläumsinszenierung »Garland« von Svenja Viola Bungarten, in der Regie von Matthias Brenner kam bei dem jungen Publikum sehr gut an und bot Stoff für einen regen Austausch über die Klimakrise und über das Leben in der Provinz. Die unterschiedlichen Workshopangebote waren schnell ausgebucht und trafen thematisch den Puls der Zeit. Junge Menschen brauchen Perspektiven, brauchen Angebote, die durch Übertreibung, Verstörung, durch Heiterkeit, durch Überraschung und durch altersgerechte Vermittlung zu ihnen gelangen, Emotionen schaffen und somit nachhaltige Bildung generieren.

 

18.10.2022
Die Oper ist auch mobil unterwegs

Die Oper verlässt in dieser Spielzeit das Haus und brilliert in Kitas, Schulen und Horten mit der mobilen Produktion »Die Küchenoper« von Frank Schwemmer in der Inszenierung von Louisa Proske, für Kinder im Alter ab 3 Jahren. Mit von der Partie sind bei dieser Aufführung ein Koch, sein Hilfskoch, eine Maus und die Küchenelfe. Zu Beginn der Spielzeit haben wir schon einige Vorstellungen »Der Küchenoper« im Foyer 2 der Oper vor einem begeisterten sehr jungen Publikum gespielt, um der Nachfrage gerecht zu werden, im November fahren wir dann in die Einrichtungen.
Unterwegs sind wir auch mit der Opera Mobile in Altersheimen und sozialen Einrichtungen der Stadt. Solisten der Oper und der Pianist Bart Berzonsky präsentieren bei diesem musikalischen Format kleine, feine und hochkarätige Programme. Ein Zitat eines Besuchers bezeugt die Beliebtheit unserer Aufführungen vor Ort: »Das hätte ich nicht erwartet, dass eine so tolle Stimme hierherkommt zu uns!«
          Gestartet sind auch wieder die beliebten Krabbelkonzerte der Staatskapelle mit der Harfinistin Ursula Heinz. Und in Vorbereitung befinden sich die Schülerkonzerte für Grundschüler sowie – neu! - Schulkonzerte für ältere Schüler mit dem neuen Generalmusikdirektor Fabrice Bollon in der Händel-Halle. Wir starten mit Faust Vertonungen. 

In Zusammenarbeit mit Schulen werden Workshops und Instrumentenvorstellungen durchgeführt, z.B. im Rahmen der Fördermaßnahme »Kreativpotentiale« gemeinsam mit dem Giebichenstein Gymnasium Thomas-Müntzer und für den Landesverband Szenisches Gestalten in der Schule.
Etwas ganz Besonderes und Neues war die Tastführung durch die Oper, die wir mit dem Verein SeH-Blick machen durften. Wir haben auf dies Weise das Haus gemeinsam mit der Gruppe auf eine ganz andere Weise kennengelernt. Der Dank geht an die Abteilungen, vor allem an die Ankleider, die besondere Kostüme mit eigener Geschichte rausgesucht haben. Heimliche Stars waren allerdings die beiden Blindenhunde, die selbst im Lastenaufzug nicht die Nerven verloren haben!
Und was begegnet uns sonst noch im Bühnen-Alltag? Einer neuer Podcast mit den Ausstattern von Gounods »Faust« wurde aufgenommen worden und der MOP (MehrgenerationenOpernProjekt) trifft sich wieder wöchentlich zu Proben. Die Theatergruppe ist diesmal schon früh komplett und wir haben auch schon ein neues Stück ausgesucht, an dem wir arbeiten und was im nächsten Sommer aufgeführt werden soll. Aber das wird erst später verraten… (Frauke Kuhfuß-Knauer)

 

05.10.2022
Wir sind gestartet

Mit einem fulminanten Kulturspektakel sind die Bühnen Halle in die neue Spielzeit gestartet. Für drei Tage und Abende verwandelte sich der Marktplatz in einen Ort der Kunst und Kultur, mit Theateraufführungen, Gesprächen und verschiedenen Konzerten. Magische Anziehungspunkte und beliebe Fotomotive waren für das interessierte Publikum das Sofa direkt aus dem Puppentheater und die übergroße, imposante Katze aus der Ballettinszenierung »Alice im Wunderland«.

Kulturspektakel der Bühnen Halle 03. & 04.09.2022

Alle Sparten der Bühnen Halle, und deren Theatervermittlung, bereiten sich nun auf die ersten Begegnungen mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor. Vorstellungsbesuche werden arrangiert, Workshops und Vor- und Nachbereitungen zu Inszenierungen geplant.
Besonderen Zuspruch finden die Produktionen »Art*House«, »Alice im Wunderland« und »Evolution« im Ballett, das Schwarzlichttheaterstück »Die kleine Seejungfrau«, »Dracula« und »Viel Lärm um nichts« im Puppentheater, das Kinder- und Jugendstück »Wutschweiger« aus dem Schauspiel und Einblicke in »Faust« aus der Oper. Zudem ist ein bemerkenswertes Projekt im Ballett angelaufen – wir suchen SCHULPATENSCHAFTEN – Firmen und Unternehmen unterstützen Schulen durch den Kauf von Theaterkarten.
Nach der pandemischen Pause nimmt die Theatervermittlung nun auch wieder an Dienst- und Fachschaftskonferenzen von Bildungseinrichtungen teil. Ein lebendiger, kreativer und individueller Austausch entsteht und nachhaltige Kooperationen werden vereinbart. Besucht haben wir zb. schon die KGS Humboldt, das Elisabethgymnasium, die Latina, die Grundschule in Bennstedt und die Grundschule Friedemann-Bach. (Sylvia Werner)